Nach seinem guten Saisonauftakt im Marathon fuhr Dietmar Veith optimistisch zusammen mit seiner Frau Evelyn und ihrem Betreuer Michael Wolf am Freitag nach Iserlohn. Evelyn wagte sich zum ersten Mal an die 6 Stunden heran. Bei der ersten Streckenbesichtigung war sehr schnell klar. Das wird schwer, weil jede Runde viele Ecken, verschiedene Untergründe und mit 22 Höhenmeter richtig hügelig war. Die Nacht im Wohnmobil verlief etwas unruhig und am Samstag um 12 Uhr wurde bei herrlichen Sonnenschein das 6 Stundenrennen und der 24 h Lauf gestartet. Lauflegenden wie Wolfgang Schwerk der deutsche Rekordhalter in dieser Diszilin war mit Roland Riedel (Word Challenge - Teilnehmer in Bergamo) in der Favoritenrolle. Dietmar begann das Rennen sehr besonnen und hatte nach 6 Stunden 59 km und war 14. zu diesem Zeitpunkt. Evelyn lief ein sehr gleichmäßiges Rennen mit einem sehr guten Schlussspurt und wurde überraschend Zweite bei den Frauen mit 53,378 km. Viele der Läufer hatten von Beginn an ein recht hohes Tempo angeschlagen. Nach der 8. Stunde hatte Dietmar erste kleinere Beschwerden von dem welligen Kurs. Gemeinsam mit seinem Wordchallenge erprobten Mentalcoach Michael veränderte er dann die Strategie und baute etwas schnellere Runden ein, so dass er nach 14 Stunden bereits auf Rang 2 lag. Die Favoriten hatten zu dem Zeitpunkt des Rennens schon aufgrund der Schwere der Strecke aufgegeben. Der führende Stephan Daum hatte allerdings einen Vorsprung von 13 km und der Dritte und Vierte lag knapp hinter Dietmar. Die ganze Nacht lieferten sich die vier Kontrahenten ein unglaublich spannendes Rennen. Dietmar baute alle 90 Minuten eine Pause ein, liess sich massieren, seine Handschuhe fönen, während die anderen auf der Strecke blieben. Das und die ausgezeichnete Betreuung weitgehend ohne feste Nahrung tat ihm sehr gut, so dass er die Runden in einem Tempo von 10 und 11 km/h zurück legen konnte. So überrundete er die nun langsam werdenen Läuferkollegen und die waren angesichts seiner Geschwindigkeit sichtbar beeindruckt. 5 Stunden vor Rennende hatte aber auch Dietmar eine kleine Krise. 7 km Rückstand auf Platz eins und 7 km Vorsprung auf Platz 3. 172 km waren geschafft. Seine persönliche Bestleistung von 190 km, die 200 km und der Streckenrekord von 205 km waren möglich aber plötzlich sehr weit weg. Dietmar und Michael entdecken in dieser Situation 2 Sachen. Nach vorne Druck machen, war weniger sein Ding. Aber wenn er überholt wird, dass war Motivation pur. Also passte Michael eine Situation ab, wo der Führende Stephan Daum nun Dietmar einmal wieder überholte, aber in einem sehr langsamen Tempo. Gehen wollte Dietmar nicht, also lief er laufend vorbei und war nun 3 Min. auf den Kilometer schneller. Eine Stunde später konnte der Erstplatzierte nur noch gehen. Die Bergabpassagen der wellige Untergrund hatten Stephan Daum zugesetzt. Er ging sehr langsam. Dietmar und der Dritte erkannte es geht noch was 4 Stunden vor Schluss. 3 Stunden vor Rennende hat Dietmar mehr als 191 km. Kurz danach war er Führender, den Abstand zum Dritten hatte er weiter vergrößert. 2 Stunden vor dem Ende lief er mit der 200 km Fahne durch die begeisternde Menge und schaffte in der verbleibenden Zeit das Endergebnis und den Streckenrekord von 216,424 km mit insgesamt rund 2400 Höhenmetern.
Gesamtergebnis:
Dietmar Veith (216,4km) neuer Streckenrekord und persönliche Bestleistung, Stefan Daum (208,15km), Jens Vieler (202,84km)
Herzlichen Glückwunsch!
Dietmar Veith gewinnt den 24h Lauf
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- Geschrieben von Michael Wolf
- Hauptkategorie: Leichtathletik
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