Die Radfahrer der AH Kusterdingen waren Ende Mai wieder auf Tour und bewältigten auf dem Weg zum Bodensee beachtlich viele Höhenmeter, die zu grandiosen Aussichten führten.
Beim Start am Kusterdinger Wasserturm herrschten morgens noch frische Temperaturen, doch konnte bereits die erste Etappe über Mössingen und Hechingen nach Bisingen bei idealem Radfahrwetter zurückgelegt werden. In bester Sichtweite zur bereits umrundeten Hohenzollernburg wurde in einem Bäckercafe das verdiente 2. Frühstück eingenommen, um danach stets dem Hohenzollern-Radweg folgend, durch Balingen und an der Schlichern-Talsperre bei Schömberg vorbei, rasch nach Schörzingen zu gelangen. In einem Biergarten stärkten sich die zehn Radfahrer mit Senfeiern und Maultaschen, da der steile Albaufstieg Richtung Oberhohenberg zu bewältigen war. Die größte sportliche Herausforderung stand aber hinter Gosheim mit dem Kehlen an, einem Aussichtspunkt mit Kreuz, das 1001 Höhenmeter über Null anzeigte. Erleichterung und Stolz über den hart erkämpften 18%igen Aufstieg machte sich breit, zumal die weitere Strecke nun recht angenehm in leicht welligem Profil über die Albhöhe verlief. Der einsetzende Regen veranlasste den Tross zu einer kurzen Einkehr in Risiberg, bevor es in flotter Fahrt hinunter nach Tuttlingen ging, wo direkt an der Fußgängerzone das Tagesziel lag und der Abend bei griechischem Essen sowie in einem Irisch Pub noch recht gesellig verlief.
Der leicht verhangene, aber trockene Morgen forderte gleich einen Kraftakt, da satte 400 Höhenmeter in einer gefühlt nicht endenden Rampe zur Witthoh-Höhe anstanden. Jedoch versöhnte die grandiose Aussicht auf die Donauberglandschaft, den Hegau und den Schwarzwald im Westen. Hier auf knapp 900 m Höhe war die Luft frisch und sorgte spätestens bei der rasanten, langen Abfahrt hinunter ins Bodenseebecken für etwas steife Finger. Nach einem kurzen Halt am Pestalozzi-Dorfladen in Wahlwies lag dann das schwäbische Meer zu Füßen und die Radfahrer konnten auf der Terrasse des Sipplinger Bootshauses ein Sonnenbad nehmen und die belebte Überlinger Seepromenade bei einem Eis genießen. Entlang des gut frequentierten Bodenseeradweges war rasch das Kloster Birnau erreicht, doch kurz danach bei Uhldingen führte die Tour vom See weg ins Hinterland nach Salem. Da ein E-Biker einen Reifen glatt und porös gefahren hatte, musste ein Ersatzmantel her, welcher mit viel Glück außerhalb der Öffnungszeit in einem Fachgeschäft erstanden und in vereinter Aktion erfolgreich getauscht werden konnte. Dem leichten Sommerregen wurde getrotzt und Strecke gemacht, nur in Deggenhausen wurde noch kurz aufgetankt, bevor der letzte Anstieg das Deggenhausertal hinauf in Echbeck geschafft war. Im Pfullendorfer Flairhotel konnte das Rad direkt vor dem Hotelzimmer abgestellt und am großen Tisch mit Fernseher nicht nur das gute Abendessen eingenommen, sondern auch das DFB-Pokalendspiel verfolgt werden. Einige Teilnehmer stiegen zum Abschluss noch in den Felsenkeller ab, einem ehemaligen Bierkeller, der zur Event-Lokation mit langer Bar und Ritteressen-Saal umgebaut ist.
Die letzte Etappe startete nach einem opulenten Frühstück und Gruppenfoto gleich mit einer Irrfahrt einmal um die Kirche herum, doch schnell war der Radweg nach Krauchenwies gefunden und beim Schloss in Sigmaringen wohltuende Einkehr gehalten. Nach dem kurzen Anstieg aus dem Donautal , der lange nicht an die zurückliegenden Steigungen herankam, schwenkte die Gruppe auf den idyllischen Laucherttal-Radweg ein und erreichte das Mittagsziel, das Lauchertsee Eins bei Märkingen, schon vor der geplanten Zeit. Der Endspurt mit rasanter Talabfahrt nach Talheim und Mössingen zurück nach Kusterdingen reichte aus, um pünktlich zur 2. Halbzeit der Aktiven am Sportheim zu sein und rundum zufrieden auf den Klassenerhalt und der von allen Teilnehmern glücklich absolvierten Radtour anstoßen zu können.
Martin Laupheimer